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„Der Himmel stand in Flammen.“ – Neue Sonderausstellung im Weißgerbermuseum (13. 05. 2014)

„Über den Köpfen der Russen platzten ununterbrochen unsere Schrapnells und streuten in tausenden von Kugeln und Eisensplittern den Tod auf den Feind herab. Der Himmel stand in Flammen! Der aufspritzende Staub zeigte deutlich das Niederprasseln der Kugeln; es sah aus, als ob man eine Hand voll Erbsen in einen Teich wirft. Zu Dutzenden konnte man die Russen fallen sehen.“

Der Schreiber dieser Zeilen war der Berliner Arzt Dr. Max Schneider, der sich im Jahre 1914, er war damals bereits 53 Jahre alt, als Kriegsfreiwilliger zur Verfügung stellte und sowohl an der Ost- als auch an der Westfront zum Einsatz kam. Durch seine Tagebuchaufzeichnungen und Fotografien, die erstmals in einer Ausstellung gezeigt werden, lassen sich die Schrecken des Ersten Weltkrieges sehr gut nachvollziehen.

Daß wir diese einzigartigen Zeitdokumente würdigen und öffentlich machen können, verdanken wir der mütterlicherseits mit der Familie Schneider verwandten Frau Helga Scholz, die die in ihrem Besitz befindlichen Kriegserinnerungen im Jahre 1966 dem damals für das Weißgerbermuseum verantwortlichen Lehrer Karl Zagora als Schenkung übergab.

Ergänzt wird die Exposition durch Leihgaben von Arno Becker, Carsten Hoffmann, Mathias Homagk, Manfred Oettrich, Rolf Salewski und Wilfried Steiniger. Die musikalische Umrahmung der am 13. Mai durchgeführten Ausstellungseröffnung erfolgte durch Mathes Nusche, der zum Thema passende Eigenkompositionen auf der Gitarre spielte.

Die Sonderausstellung kann noch bis zum 17. August besichtigt werden.

 

Dr. Andreas Hanslok

Museumsleiter


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